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Nachhaltigkeit von Recyclingkarton: eine umweltfreundliche Verpackungsalternative
Mit dem wachsenden Bewusstsein für Umweltschutz und den steigenden Anforderungen an nachhaltige Lösungen stellt sich die Frage nach geeigneten Verpackungsmaterialien. Eine der vielversprechendsten Alternativen ist der Recyclingkarton. Doch was macht Recyclingkarton zu einer so nachhaltigen Option? Und warum gibt es Einschränkungen bei der Verwendung in Lebensmittelverpackungen?
Vorteile von Recyclingkarton
Recyclingkarton bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die ihn zu einer besonders nachhaltigen Wahl für Verpackungen machen. Erstens trägt er erheblich zur Ressourcenschonung bei, da er aus Altpapier gewonnen wird und so den Bedarf an frischen Holzfasern deutlich reduziert. Dies hilft, unsere Wälder zu schützen, die eine zentrale Rolle im globalen Ökosystem spielen. Darüber hinaus erfordert die Herstellung von Recyclingkarton weniger Energie und Wasser als die Produktion von Neukarton, was den ökologischen Fussabdruck der Verpackungen erheblich verringert.
Recyclingkarton trägt auch dazu bei, das Abfallvolumen zu minimieren, indem weniger Papier auf Deponien entsorgt wird. Zudem verursachen Recyclingprozesse in der Regel geringere CO₂-Emissionen als die Produktion neuer Materialien, was einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leistet.
50 %
Energieeinsparung
33 %
Wassereinsparung
2,2 kg
Holzeinsparung
1,2 kg
Altpapier für 1 kg Recyclingkarton
Einsatzbereiche von Recyclingkarton
Recyclingkarton findet in vielen Bereichen Anwendung und ist besonders beliebt für die Herstellung von Verpackungen und Büromaterialien. Verpackungen aus Recyclingkarton sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch vielseitig einsetzbar und lassen sich leicht bedrucken und gestalten. Dies macht sie zu einer attraktiven Wahl für zahlreiche Anwendungen.
Recyclingkarton ist nicht nur eine Ressource, sondern eine Verantwortung.
Ralf Kautzmann Geschäftsführer, PAWI Packaging Deutschland GmbH
Einschränkungen bei der Verwendung von Recyclingkarton für Lebensmittelverpackungen
Trotz der vielen Vorteile ist Recyclingkarton für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln nicht ohne Weiteres geeignet. Das liegt vor allem an der Verschmutzungsgefahr, da Altpapier Verunreinigungen wie Druckfarben, Klebstoffe und andere chemische Substanzen enthalten kann, die in die Lebensmittel migrieren und langfristig gesundheitliche Risiken darstellen könnten. Zudem unterliegen Lebensmittelverpackungen strengen regulatorischen Vorschriften: Viele Länder haben spezifische Standards für Materialien, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, und Recyclingkarton erfüllt diese Anforderungen in der Regel nicht.
Allerdings kann Recyclingkarton in Sekundärverpackungen eingesetzt werden, also dort, wo kein direkter Kontakt mit Lebensmitteln besteht. Auch für kurzfristige Verpackungen oder im Tiefkühlbereich ist er eine mögliche Option.
Verbesserungsmöglichkeiten und spezielle Behandlungen
Es gibt Möglichkeiten, Recyclingkarton so zu behandeln, dass er auch für Verpackungen mit direktem Lebensmittelkontakt genutzt werden kann: Durch die Anwendung von funktionellen Sperrschichten wie Folien oder Polymerbeschichtungen oder durch die Einarbeitung von Aktivkohle oder Absorberschichten in die Kartonmasse kann die Migration unerwünschter Stoffe verhindert werden. Diese speziellen Beschichtungen müssen selbstverständlich den strengen Vorschriften und Standards für Lebensmittelverpackungen entsprechen, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Risiken bestehen.
Fazit
Recyclingkarton stellt eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien dar und spielt eine bedeutende Rolle im Umweltschutz. Seine Verwendung trägt zur Ressourcenschonung, Energieeinsparung und Abfallreduktion bei. Auch wenn sein Einsatz für Lebensmittelverpackungen aufgrund möglicher Migration eingeschränkt ist, bleibt er für viele andere Anwendungen eine hervorragende Wahl. Insgesamt ist Recyclingkarton eine umweltfreundliche und sinnvolle Option, die einen wichtigen Beitrag zu einer grüneren Zukunft leistet.